Kreuzfahrten liegen seit einigen Jahren voll im Trend der Reisenden. Eine Reise an Bord eines „schwimmendem Hotel“ ermöglicht einem mehrere Destinationen innerhalb von wenigen Tagen zu erleben. Vor der Buchung und dem Check-in an Bord, sollte man jedoch einiges beachten. Wir geben Ihnen im folgenden Artikel 10 Tipps, wie Sie böse Überraschungen auf Ihrer 1. Kreuzfahrt vermeiden:

 
1. Auswahl des Schiffes

Ähnlich wie bei Hotels, gibt es auch bei Kreuzfahrtschiffen eine riesige Auswahl, die je nach Bedürfnis und Budget variiert. Ganz wichtig ist es auch im Voraus zu schauen, welche Sprache(n) an Bord gesprochen wird/werden. Auf den meisten Schiffen ist die Crew an Bord jedoch mehrsprachig. Kinder sind an Bord auch stets willkommen und reisen je nach Reederei vergünstigt oder sogar kostenfrei mit. Tagsüber wird ihnen ein abwechslungsreiches Programm von mehrsprachigen Animateuren angeboten.
In der Regel kann man die Schiffe in 4 Kategorien unterteilen:
  • Flusskreuzfahrtschiffe: Flusskreuzfahrtschiffe fahren vor allem auf Flüssen, können aber auch in Küstennähe navigieren. Die Schiffe sind um einiges kleiner und daher ist das Freizeitangebot an Bord sehr reduziert und der Fokus liegt stattdessen eher auf lange Landausflüge und persönlicher Service. Ein Vorteil von Flusskreuzfahrtschiffen ist, dass sie direkt im Stadtzentrum anliegen können und ist daher ideal geeignet für Citytrip-Liebhaber. Beispiele für Flussreedereien sind A-ROSA, Nicko Cruises, Croisieurope und Viking River Cruises.
  • Hochseekreuzfahrtschiffe: Spektakuläre Shows, eine große Auswahl an Restaurants und außergewöhnliche Freizeitangebote sind nur einige der Merkmale dieser Schiffe. Gegessen wird in der Regel in Buffetrestaurants sowie in Tischrestaurants mit festem Menü. Einige Reedereien haben sich in den letzten Jahren auch an zahlungskräftigere Kunden adaptiert und bieten separate Bereiche für diese auf dem Schiff sowie größere Kabinen an. Bekannte Reedereien sind MSC, Costa, Royal Caribbean International und AIDA.
  • Luxuskreuzfahrtschiffe: Luxuskreuzfahrtschiffe sind deutlich kleiner als klassische Kreuzfahrtschiffe. Hier bezahlt man das gewisse Extra, wie größere Kabinen, Gourmetmahlzeiten und Getränke, Expertenvorträge und den gewissen Service. Zudem legen diese Schiffe eher an kleineren Häfen an. Beispiele für Luxusreedereien sind Cunard, Hapag-Lloyd, Silversea und Regent Seven Seas Cruises.
  • Expeditionskreuzfahrtschiffe: Expeditionskreuzfahrten sind seit einigen Jahren im Aufschwung. Die äußerst kostspieligen Kreuzfahrten bringen Sie zu den abgelegensten Winkeln der Erde, wie zum Beispiel die Antarktis, Alaska oder auf dem Amazonas. Die Flora und Fauna stehen bei solchen Kreuzfahrten im Fokus. An Bord bekommt man Vorträge und Informationen von Experten und Forschern aus erster Hand. Bekannte Reedereien sind Hapag-Lloyd, Ponant und Hurtigruten.
 

2. Auswahl der Kabine

Bei der Auswahl der Kabine sollte man einiges beachten, insbesondere wenn man einen unruhigen Schlaf hat.
Generell gilt bei Hochseekreuzfahrtschiffen, dass Kabinen im mittleren Bereich des Schiffes die ruhigsten sind und wo man am wenigsten Bewegungen des Schiffes bei hohem Wellengang spürt. Zudem sollte man genau die Deckpläne prüfen, ob die gewünschte Kabine nicht in der Nähe von einer beliebten Freizeiteinrichtung und/oder einem stark frequentierten Aufzug liegt, wenn man ruhig schlafen möchte. In der Regel unterscheidet man zwischen 4 Kabinenkategorien auf einem Hochseekreuzfahrtschiff:
 
  • Innenkabine: Die Innenkabine ist die günstigste Kabinenkategorie auf einem Kreuzfahrtschiff. Diese hat in der Regel kein Fenster bis auf wenige Ausnahmen, wo man ein Fenster mit Sicht auf das Schiffinnere hat. Diese Kabine wird oft von Alleinreisenden und Reisenden, die preiswert reisen möchten gebucht.
  • Außenkabine: Außenkabinen sind meistens von der Einrichtung identisch zu Innenkabinen mit der Ausnahme, dass sie ein Fester mit Blick auf das Meer haben. Diese lassen sich jedoch bei den meisten Schiffen nicht öffnen.
  • Balkonkabine: Wie der Name es bereits sagt, haben Balkonkabinen einen Balkon. Auf diesen kann man sich zurückziehen und dabei dem Rauschen des Meeres lauschen. Die Größe des Balkons variiert von Schiff zu Schiff.
  • Suite: Wie in einem Hotel gibt es auch auf dem Schiff Suiten in unterschiedlichen Größen. Diese werden auch oft von Familien gebucht, so dass die gesamte Familie in derselben Kabine übernachten kann.  Auf Luxusschiffen sind Suiten Standard und bieten zahlreiche Extras, wie Butlerservice oder kostenlosem Internet.
Auf einem Flusskreuzfahrtschiff findet man, mit Ausnahme der Innenkabinen, dieselben Kabinenkategorien mit kleinen Unterschieden. Viele Außenkabinen besitzen lediglich Bullaugen und können ebenfalls nicht geöffnet werden. Balkonkabinen haben meistens lediglich französische Balkone (bodentiefe Fenster mit Balkongeländer). Wellengang braucht man auf Flüssen nicht befürchten, jedoch ist dafür das Brummen der Maschinen lauter als auf Hochseekreuzfahrtschiffen. Wen dies stört, sollte eine Kabine im Bereich des Bugs buchen. 
 
 
3. Trinkgelder und Bezahlung an Bord

Beim Check-in vor dem Start der Kreuzfahrt, bekommt jeder Reisende eine Bordkarte, mit der man sämtliche Ausgaben an Bord bezahlen kann, sowie die als Zimmerschlüssel dient. Zudem dient diese als Ausweis beim Verlassen und Wiedereinstieg des Schiffes im Rahmen eines Landgangs. Den aktuellen Stand ihrer Ausgaben können Sie jederzeit in der Rezeption abfragen, sowie bei moderneren Schiffen in der Kabine auf dem Fernseher.
Trinkgelder sind ein kniffeliges Thema an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Leider kann man nicht pauschal sagen, was der richtige Betrag ist, denn Trinkgelder werden bei jeder Reederei anders gehandhabt. Immer häufiger kommt es deshalb vor, dass Trinkgelder bereits in den Reisepreis inkludiert werden, um solche Diskussionen zu vermeiden. Manche Reedereien belasten das Bordkonto automatisch mit den Trinkgeldern, jedoch kann man dies in der Rezeption widerrufen. Bei Flusskreuzfahrten wird oft ein Briefumschlag am letzten Tag für das Trinkgeld verteilt. Es ist daher ratsam sich im Voraus im Reisebüro oder im Internet zu informieren, wie Trinkgelder bei der jeweiligen Reederei gehandhabt werden.
Im internationalen Tourismus ist es inzwischen überall üblich, Trinkgelder zu geben. Lokale Reisebegleiter, Busfahrer, Kofferträger und weitere im Tourismus Beschäftigte sind auf Trinkgelder von Reisenden angewiesen, da die regulären Arbeitslöhne generell niedrig sind. Das Trinkgeld ist ein fester Bestandteil ihres Einkommens.
Das Trinkgeld sollte in jedem Fall ein Ausdruck der Zufriedenheit sein und werden von den Empfängern als persönliche Anerkennung für die erbrachte Leistung gewertet.
 
 
4. Gepäck

Um Chaos am An- und Abreisetag zu vermeiden, schreiben die meisten Reedereien vor, dass man bei der Anreise sein Gepäck beim Terminal abgibt und es dort auch bei der Abreise wieder abholt. Bei der Anreise wird Ihnen das Gepäck zur Kabine gebracht. Dies kann jedoch je nach Andrang einige Zeit dauern. Aus diesem Grund ist es ratsam, wenn möglich, ihre wichtigsten Sachen im Handgepäck zu führen. Sehr wichtig ist es ihre Gepäckstücke klar und deutlich sichtbar mit Ihrem Namen zu beschriften, um noch längere Wartezeiten zu vermeiden. Am Vorabend der Abreise müssen Sie Ihr Gepäck vor die Kabinentür stellen, um den Gepäckträger genügend Zeit zu geben, die Gepäckverteilung zu organisieren. Wie bei der Anreise ist es auch bei der Abreise ratsam, ihre wichtigsten Sachen ins Handgepäck zu packen.
 

5. Dresscode

Ähnlich wie bei den Trinkgeldern gibt es auch beim Dresscode keine einheitliche Linie, sondern variiert von Schiff zu Schiff. Je luxuriöser das Schiff, desto eleganter sollte die Garderobe sein. In der Regel kann man jedoch tagsüber auf nahezu allen Kreuzfahrtschiffen (mit Ausnahme von manchen Luxuskreuzfahrtschiffen) legere und sportliche Freizeitkleidung tragen. Abends geht der Dresscode ebenfalls von leger bis zu formell. Formelle Kleidung wird auch oft auf dem Kapitänsabend gefragt, der 1 Mal pro Kreuzfahrt stattfindet sowie für Galaabende, die in der Regel zum Ende der Kreuzfahrt stattfinden. Es ist daher wichtig sich über den Dresscode bei der Buchung zu informieren. Bei manchen Reedereien gibt es auch Themenabende, wo eine bestimmte Kleidung, wie zum Beispiel 80er Jahre oder eine weiße Garderobe erwünscht ist. Dies ist jedoch in diesem Fall nicht Pflicht, aber wird dennoch gern gesehen. Im Falle einer längeren Kreuzfahrt, brauchen Sie sich auch keine Sorgen machen, denn auf jedem Schiff gibt es eine Kleiderreinigung.
 
 
6. Essen und Trinken

Auf den größeren Kreuzfahrtschiffen gibt es in der Regel zwei feste Zeiten für das Abendessen. Die Tischzeit muss man bereits bei der Buchung der Kreuzfahrt festlegen. Die erste ist in der Regel gegen 18:00 oder 18:30 Uhr und die zweite ist normalerweise gegen 20:30 oder 21:00 Uhr.
Manche Reedereien bieten mittlerweile auch gegen Aufpreis eine flexible Tischzeit an, d.h. dass man jeden Abend frei auswählen kann, wann man zu Abend isst. Diese Tischzeiten gelten für die Hauptrestaurants, jedoch hat man auch in der Regel 2 andere Optionen. Buffetrestaurants haben keine festen Tischzeiten und sind auch aufgrund dieser Tatsache, sowie der großen Auswahl an Speisen, stets sehr beliebt bei den Gästen.  Eine dritte Option ist Spezialitätenrestaurants. Diese sind um einiges kleiner als die Buffet- und Hauptrestaurants. Es ist sehr zu empfehlen einen Tisch im gewünschten Spezialitätenrestaurant im Voraus zu reservieren, da diese sehr beliebt sind. Beliebte Spezialitätenrestaurants sind Steakhouses oder auch japanische Restaurants. Auf Luxus- und Flusskreuzfahrtschiffen ist die Auswahl an Restaurants meistens kleiner. Bei Luxuskreuzfahrtschiffen wird normalerweise auf Buffets verzichtet. Für Nachteulen wird oft auch ein Mitternachtssnack geboten.
Bei den meisten Kreuzfahrtreedereien sind einige Getränke in den Buffetrestaurants inklusive. In den Bars und anderen Restaurants sind die Getränke jedoch kostenpflichtig. Hier lohnt es sich einen Blick auf die Getränkepakete der Reedereien zu schauen, denn man kann mit diesen gegebenenfalls viel Geld sparen. Die Pakete sind fakultativ und daher muss jeder für sich selbst entscheiden, ob diese für sich Sinn machen oder nicht. Idealerweise sollte man die Getränkepakete bereits im Voraus buchen, da die Reedereien oft mit Rabatten locken, wenn man diese vor der Kreuzfahrt bucht.

 
7. Ausflugsplanung

Landausflüge sind ein wesentlicher Bestandteil von Kreuzfahrten. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man die Ausflüge, die man unbedingt machen möchte, bereits im Voraus im Reisebüro oder im Internet reservieren. Für den Fall, dass der Hafen weit außerhalb der Stadt liegt, ist ein organisierter Ausflug definitiv ratsam. Zudem bekommt man die Garantie vieles mit Erklärungen von einem Reisführer in kürzester Zeit zu sehen und sollte es zu einer verspäteten Rückkehr zum Schiff kommen, so wartet das Schiff immer auf die Ausflugsgäste. Dies sorgt für eine zusätzliche Absicherung gegen unvorhersehbare Verspätungen. Je nach Reederei sind die Ausflüge jedoch sehr teuer und es ist nicht jedermanns Sache ständig in einer Gruppe unterwegs zu sein. Für Unentschlossene besteht in der Regel auch die Möglichkeit sich noch an Bord für einen Ausflug in den darauffolgenden Tagen anzumelden.
 

8. Seenotrettungsübung

Die Seenotrettungsübung ist eine lästige Angelegenheit für Menschen, die schon mehrmals eine Kreuzfahrt gemacht haben, denn sie ist obligatorisch für jeden Gast. Bei dieser Übung wird ausführlich erklärt auf welche Signale man im Notfall achten muss, wie eine Schwimmweste angezogen wird und viel mehr rund um die Sicherheit an Bord. Diese findet immer am ersten Abend der Kreuzfahrt statt, sowie am darauffolgenden Abend für die Leute, die die Sicherheitsübung bewusst oder unbewusst verpasst haben. Somit ist jeder im Ernstfall gut vorbereitet.
 

9. Unterhaltung an Bord

Die Unterhaltung an Bord ist ein wesentlicher Bestandteil einer Kreuzfahrt. Jeden Abend bekommt man das Programm für den darauffolgenden Tag in Papierform in die Kabine gebracht. Die Unterhaltung beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Abendprogramm. Auch tagsüber wird in der Regel viel für die Gäste geboten, die nicht an Land gehen wollen. Neben zahlreichen Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder, Simulatoren und Fitnesscenter zum Beispiel gibt es auch tagsüber viel Animation. Dies können Tanzkurse, Vorlesungen oder auch Fitnesskurse zum Beispiel sein. Nicht nur für Erwachsene wird tagsüber viel geboten, sondern auch für Kinder und Jugendliche. Für diese gibt es auf den meisten Schiffen eine individuelle Betreuung in separaten Bereichen des Schiffes.
Abends sollte auch bei niemandem Langeweile aufkommen, denn es erwartet Sie jeden Abend ein sehr vielfältiges Programm. Das Highlight für viele ist die tägliche Show im Theater. Von Musicaldarbietungen, Konzerten bis zu Akrobatikacts und Comedy – hier wird jeden Abend viel geboten. Sie brauchen sich auch keine Sorgen machen, dass sie die Shows aufgrund Ihrer Tischzeit verpassen, denn sie werden jeweils 2 Mal aufgeführt, so dass jeder die Möglichkeit hat, sich die Show anzuschauen. Wem die Show nichts zusagt, kann den Abend in einer der Bars oder in der Diskothek ausklingen lassen oder im Kasino sein Glück versuchen. Oft locken abends auch die Shops an Bord mit speziellen Shoppingaktionen. Animation wird auch abends geboten und so kann man zum Beispiel an Tanzkursen, Karaoke oder auch Filmvorführungen teilnehmen.
Bei so vielen Highlights, tendiert man schnell mal ein Video den Liebsten daheim schicken zu wollen. Doch Vorsicht! Auf nahezu keinem Schiff gibt es kostenloses Wifi und es ist auch abzuraten, sein Datenvolumen vom Handy zu nutzen, weil dies sehr teuer auf dem offenen Meer ist. Die meisten Reedereien bieten daher Wifi-Packages an, die man im Voraus bereits reservieren kann. Gleiches gilt beim Telefonieren. Hier gilt auch die Devise, dass man besser mit dem Anruf warten sollte, bis man an Land ist, weil man sonst bei der Telefonrechnung einen Schrecken bekommen kann.
 
 
10. Medizinisches Angebot an Bord

Je nachdem in welche Region man reist, ist es ratsam wie bei jeder Reise, sich vorab vom Hausarzt über mögliche Impfungen beraten zu lassen. In der Regel ist immer mindestens ein Arzt an Bord in medizinischen Notfällen. Moderne Kreuzfahrtschiffe sind mittlerweile sehr gut für solche Notfälle ausgestattet. Im Falle von ernsteren Notfällen, wird der Patient im nächsten Hafen von Schiff in das nächste Krankenhaus gebracht. Leider sind die Kosten eines Arztbesuchs an Bord sehr kostspielig und daher sollte man unbedingt im Voraus eine Auslandskrankenversicherung abschließen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Ein häufiger Grund, wieso Gäste einen Arzt an Bord aufsuchen, ist die berüchtigte Seekrankheit. Betroffene entwickeln während der Fahrt Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Brechreiz, was die Freude an der Reise natürlich schmäht. Um einen Arztbesuch vorzubeugen, sollte man sich im Voraus sogenannte Reisekaugummis kaufen, die man rezeptfrei in der Apotheke erwerben kann. Diese kann man selbstverständlich auch an Bord erwerben, falls man betroffen ist von der Krankheit.