Das Roadtrip-Abenteuer von Portugal nach Japan...
und warum wir 47.000 km mit dem Motorrad unterwegs waren
und jeden nur winzigen Streckenabschnitt in vollen Zügen genossen haben
 
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Für die einen ist der Frühling die Zeit des großen Hausputzes, für die anderen ist es die Zeit, ihr Motorrad aus dem Winterschlaf zu wecken, um endlich die trockenen Straßen und spektakulären Kurven im Land zu genießen.
 
Vor ein paar Jahren, es muss so um den Frühling herum gewesen sein, haben wir ein paar Ziele gegoogelt, um uns auf einen Roadtrip einzustimmen. Jeder, der Google Maps benutzt, um Entfernungen zwischen Ländern zu berechnen, weiß, dass Google stecken bleibt, sobald ein Meer dazwischen liegt. Zum Beispiel glaubt Google aus irgendeinem Grund nicht, dass es möglich ist, von Portugal nach Japan zu fahren! Also gaben wir Google etwas Hilfe und tippten ein: Lissabon nach Wladiwostok (Russland), von wo aus man eine Fähre für die kurze Überfahrt nach Japan nehmen kann. Das Ergebnis war ermutigend: Entfernung - 13.612 km; Zeit - 158 Stunden (mit dem Auto). Die kleinen Buchstaben machten auf einen einzigen Punkt aufmerksam: "Diese Strecke ist mautpflichtig! Was kann da schon schiefgehen?
 
In unserer Sonderausgabe von diariesof - diariesof Riding East - erzählen wir von unserer Motorradreise von Portugal nach Japan: welchen Landweg wir genommen haben, welche Umwege wir gemacht haben, welche Papiere wir brauchten, welche Schwierigkeiten wir hatten, was das Besondere an der Fahrt mit der Fähre ist, warum wir einen Teil der Strecke mit der Transsibirischen Eisenbahn gefahren sind und was in unserem Gepäck war. Wir werden auch erzählen, was uns an den einzelnen Ländern am besten gefallen hat und welche schönen Begegnungen wir mit Menschen aus aller Welt hatten.
 
Wir flogen buchstäblich durch West- und Mitteleuropa, wobei unser erster Kulturschock in Ungarn kam, wo - zum ersten Mal, seit wir Lissabon verlassen hatten - die Sprache zu einer Ansammlung von unerkennbaren Lauten wurde, die uns nichts bedeuteten. In der Ukraine nahmen wir die erste Fähre der Reise. Sie brachte uns nach Georgien, wo sich unser Tempo verlangsamte und wo wir die leckersten Tomaten der Reise entdeckten! Hier begannen wir das Gefühl zu bekommen, dass wir unsere Heimat verlassen und in neue Kulturen eintauchen.
 
Nach zwei Monaten in Georgien brach der Winter über uns herein. Es war an der Zeit, das Motorrad irgendwo sicher zu verstauen und zur Arbeit zurückzukehren. Eine weitere Winterpause haben wir später in Kirgisistan eingelegt. Doch bevor wir dort ankamen, entdeckten wir Armenien, das Land der Kirchen.  Der Iran hat mit seiner Leichtigkeit und den gastfreundlichen Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Von dort aus ging es nach Aserbaidschan, dem Land des Feuers. Dann kam die Seidenstraße, die eine überragende Vielfalt an Sehenswürdigkeiten offenbarte: die weiten und menschenleeren Steppen Kasachstans, die architektonischen Juwelen der Seidenstraße in Usbekistan und die Nomaden Kirgisistans. Da wir nicht in der Lage waren, mit unserem eigenen Fahrzeug nach China einzureisen (sicher irgendwie möglich, aber jenseits unseres Budgets), fuhren wir erneut nach Kasachstan. Nach einem kurzen Transit durch Großrussland, erreichten bis wir das Land des blauen Himmels, die Mongolei. Wir fuhren zurück nach Russland, um mit der Transsibirischen Eisenbahn bis nach Chabarowsk zu fahren, von wo aus legten wir die letzten Kilometer bis ins legendäre Wladiwostok zurück. Dort setzten wir mit der Fähre über ins hektische Südkorea, wo wir einige Wochen lang reisten bis uns eine weitere Fähre brachte uns nach Japan, auch „das Land der aufgehenden Sonne“ genannt.
 
Am Ende der Reise zeigte der Tachostand an, dass wir rund 47.000 Kilometer zurückgelegt hatten. Der Kalender verriet uns, dass drei Jahre vergangen waren, seit jenem schönen Foto, das am südwestlichsten Punkt Portugals aufgenommen wurde. Wir haben etwas länger gebraucht und haben mehr Kilometer gefahren, als Google prophezeit hat (Das ist der Beweis, dass man nicht alles glauben sollte, was man im Internet liest!), aber um fair zu bleiben, könnte es auch daran gelegen haben, dass wir die Option 'Route ohne Maut' gewählt haben; man hat uns ja gewarnt! Wenn Sie nach der Lektüre dieses Magazins immer noch nicht verstehen, warum jemand den ganzen Weg nach Japan fährt, dann fragen wir Sie: Warum nicht?
 
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Übrigens… In Zusammenarbeit mit unserem Partner We Love To Travel, bietet der ACL für das „kleine Abenteuer zwischendurch“ mehrere Motorradreisen in Europa an und dies zum attraktiven ACL-Mitgliederpreis. Mehr Informationen zu unseren Motorradreisen finden Sie hier: https://bit.ly/2HDXJdO