Frankreich ist bekannt für seine Parks und Gärten – wie jene der Loire-Schlösser. Aber auch die Schlossgärten und Parks der Herrenhäuser im Tal des Loir (einem Nebenfluss der Loire) bestechen durch ihren Charme. Hier befindet man sich fernab der Touristenströme.


Liebhaber schöner Gärten werden im Loir-Tal nicht enttäuscht. Nicht weniger als 140 Schlösser, Jagdschlösser und mittelalterliche Burgen inmitten traumhaft schöner Parks und Gärten zählt das Tal. Hier erfahren Sie drei gut gehütete Geheimnisse: Einer der Höhepunkte der Region ist das malerische Dörfchen Lude mit seinem Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Es ist ein kostbares Zeugnis von vier Jahrhunderten französischer Architektur mit einem wunderbar gepflegten Garten: ein Labyrinth
und hervorragend erhaltene Stallungen, aber auch Beete, Gehölze mit Formschnitt, Teiche, Rosengärten und ein Gemüsegarten. In der beeindruckenden Schlossküche, in der Kupfertöpfe neben
Kräutersträußchen hängen, werden regelmäßig Kochevents mit Obst und Gemüse aus dem Schlossgarten organisiert. Die Marmelade dort ist köstlich. Am ersten Wochenende im Juni findet im Schloss das „Fest der Gärtner“ statt. Auf der Terrasse mit Blick auf den Loir werden unterschiedlichste
Pflanzen vorgestellt, Workshops und Konferenzen abgehalten. Fährt man ein klein wenig Richtung Osten, gelangt man zum Prieuré de Vauboin aus dem 14. Jahrhundert, einem Garten am Fuße eines kleinen Bergs in Beaumont- sur-Dême. Hier hat ein Künstler eine grüne Symphonie aus fantasievoll geschnittenen, hundertjährigen Buchsbäumen, Obstgarten und Labyrinth geschaffen.
Die Beete mit den sorgfältig geschnittenen Buchsbäumen erinnern an die Werke großer Maler und Bildhauer. Ganz im Stil der Renaissance erinnert das Château de Poncé an das Château d’Azay-le-Rideau am Ufer der Loire. Hier werden Sie Skulpturen, stilisierte Pflanzen, Gemälde mit  mythologischen Darstellungen und Wappen bewundern. Den Garten umgibt eine gewaltige Backsteinmauer von 1830. Das Taubenhaus ist 300 Jahre alt. Die gesamte Anlage steht unter  Denkmalschutz.
Von Mai bis September werden rund um das Château de Poncé Ausstellungen organisiert. Vor genau einem Jahrhundert ist der Maler Maxime Maufra gestorben. Er war ein Freund Paul Gauguins. Die Landschaften des Loir-Tals beeindruckten ihn sehr und so kam er regelmäßig nach Poncé, um hier zu malen. Stundenlang saß er mit seiner Leinwand an den steilen Ufern des Flusses. In diesem Frühjahr wird es mehrere Veranstaltungen zu Ehren Maxime Maufras geben. Wie der Tag der Maler am 6. Mai in Moulins de Paillard, an dem sich zeitgenössische Künstler auf die Spuren von Maufra begeben. Und auch ein „Mittagessen im Grünen“ ganz im Stil der 1900er Jahre wird hier stattfinden.


Praktische Infos
Entdeckertouren, Unterkunft, Verpflegung:
Vallée du Loir Tourisme (www.vallee-du-loir.com)
Weitere nützliche Links: www.lelude.com; www.mmaufra2018.com